Bericht Flutkatastrophe 15.11.2021, Dankesbrief von Pfr. Thomas Rheindorf
Liebe Kirchenvorsteherschaft, liebe Kirchgemeindeglieder
Vor allem Anderen herzlichen Dank für die Anteilnahme Ihrer Gemeinde am Geschick der im Ahrtal lebenden Menschen!
Die Evangelische Kirchengemeinde Bad Neuenahr wurde in der Nacht vom 14. auf den 15 Juli schwer vom Hochwasser der Ahr getroffen. Das gilt nicht nur für die Martin-Luther-Kirche als Hauptkirche und - von der kleinen Friedenskirche abgesehen - sämtliche Gebäude der Gemeinde,sondern auch für eine große Zahl von Gemeindegliedern, PresbyterInnen und Hauptamtlichen.Daher ist die Gemeinde für jedwede Empathie und Solidaritätsbekundung dankbar.
Dach und Fach wissen wir dank der Unterstützung durch die Landeskirche in besten Händen. Daher gilt unsere Sorge den Menschen im Tal. In unserer Diakonie-Einrichtung :KERIT erkennen wir ein wirksames Mittel zu helfen und tröstend zu wirken. Das Haus, das Menschen seit 2019 im Herzen der Stadt unter diesem Namen als Anlaufstelle diente, wurde zerstört und ist verloren. Doch die Idee einer offenen Begegnungsstätte - die selbst die Deutsche Fernsehlotterie für eine Förderung überzeugte - lebt weiter. :KERIT empfängt Besucherinnen und Besucher jetzt rund um die kleine Friedenskirche im Stadtteil Ahrweiler. :KERIT möchte ein Angebot für einsame und bedürftige Menschen sein. Die Tür steht offen, ohne Fragen oder Erwartungen. Darum heißt :KERIT auch der „Ort zum DaSein“. Wenn Hilfe erwünscht wird oder jemand seine persönliche Situation verbessern will, ist professionelle Hilfe da. Erfahrene SozialarbeiterInnen und Ehrenamtliche stehen für Fragen und Lösungen zur Verfügung - heute mehr denn vor dem Hochwasser. Für ein freundliches Gespräch ist immer Zeit. Gerne können Sie sich weiter informieren unter: www.kerit-ahrweiler.de.
Über Ihre Zuwendung eines so namhaften Betrags, den Sie unter den Bedingungen einer Landgemeinde zusammengetragen haben, erfüllt uns mit tiefer Freude und - ich sage es noch einmal - großer Dankbarkeit.
Noch immer leben Menschen ohne Heizung, wärmen sich mühselig mit kleinen elektrischen Heizstrahler oder scharen sich um ihre Holzöfen und Kamine. Kochen ist in den Bezirken, die noch nicht an die Versorgung angeschlossen werden konnten ebenso schwierig wie Körperpflege. Da fast keine Treffpunkte des öffentlichen Lebens mehr vorhanden sind, führen die kurzen Tage des Winters zu sozialer Isolation und Vereinsamung. Euer Besuch, liebe Marlise, liebe Sabine, und Euer Schreiben haben uns eine hoffnungsträchtige und zugleich pragmatische Perspektive aufgewiesen. Die Errichtung eines hellen, geheizten Winterzelts mit behaglicher Einrichtung, wie Ihr es uns als Eure Vision beschrieben habt aus dem, was Ihr bei uns vorgefunden habt, soll zu Beginn des Advents Wirklichkeit werden. Euer Anstoß und der wirklich bedeutende finanzielle Baustein der Kirchgemeinde Goldach haben uns ermutigt, diesen Schritt zu gehen. Zu Ihrer Kenntnis senden wir Ihnen die Auftragsbestätigung, damit Sie sehen, dass Ihre Donation in ein wertiges und funktionales Produkt fließt, das über viele Jahre im Sinne Ihrer Initiative genutzt werden kann.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen den aktuellen Stand unserer Bemühungen, lebendige Gemeinde Jesu Christi zu sein und neu zu werden, näherbringen.
Erfreut und bewegt bin ich
mit freundlichem Gruß
Ihr Thomas Rheindorf